Newsletter 18.05.2015

Eine Praxis zu führen oder ein Unternehmen zu leiten ist wie der Kapitän auf einem großen, luxuriösen Passagierschiff zu sein.

Die Gäste auf dem Schiff sollen sich gut aufgehoben und exzellent behandelt fühlen. Sie kommen, genießen den Aufenthalt an Bord und gehen nach der Reise wieder. Die, die sich besonders wohl gefühlt haben jedoch kommen gern wieder. Sie sind bereit, viel Geld für den Aufenthalt an Bord zu bezahlen und manche von ihnen mussten lange dafür sparen, um sich diesen Traum zu verwirklichen. Die Crew aber bleibt, die meisten von ihnen jedenfalls. Sie ist es, die für das Wohlbefinden der Gäste verantwortlich ist und wie ein Uhrwerk Hand in Hand arbeitet.

Der Kapitän indes steuert das Schiff, trägt die Hauptverantwortung für Gäste und Crew.
Gibt er die falschen Kommandos, kann es zu unabsehbaren Folgen kommen. Er steht an der Spitze und braucht mitunter auch Distanz zur Crew, um sich Respekt zu verschaffen. Doch natürlich ist es auch wichtig, dass ihn das Team auf mögliche Fehlentscheidungen aufmerksam machen darf. Und tut das das Team auch, bedeutet das, dass es sich verantwortlich fühlt, verantwortlich für die Abläufe an Bord, für die Gäste und dafür, dass das Schiff sicher das Ziel, den nächsten Hafen erreicht. Es bedeutet auch, dass sie ihre Arbeit mit Achtsamkeit verrichten. Und wenn der Kapitän ein offenes Ohr für Kritik und Anliegen hat, steigert das sein Ansehen bei der Crew immens. Dürfen die Crewmitglieder hingegen keine Hinweise geben, resignieren sie schnell und denken sich: “… Der macht sowieso, was er will.”

Wenn die Crewmitglieder Kritik anbringen dürfen und davon respektvoll Gebrauch machen, bedeutet das auch, dass sie Vertrauen zu ihrem Kapitän haben.
Würden sie sich sonst trauen, zu ihm zu gehen und etwas, was ihnen aufgefallen ist, offen anzusprechen? Und es zeigt, dass sie motiviert sind. Einem unmotivierten Mitarbeiter ist es egal, was richtig und was falsch läuft. Er hat innerlich schon gekündigt und manchmal ist es nur eine Frage der Zeit, bis er es wirklich tut. Insofern sollte jede Kündigung eines Crewmitgliedes den Kapitän auch dazu veranlassen, darüber nachzudenken, was falsch gelaufen ist, auch dann, wenn er darüber verständlicherweise im ersten Moment noch so wütend ist.

Jedem von uns ist schon mal ein Fehler unterlaufen oder wir haben etwas übersehen oder nicht bemerkt.
Das kann passieren. Wichtig ist, dass es jemand bemerkt und uns darauf hinweist und uns nicht blind ins Messer laufen lässt. Also bedeutet das auch, dass das Crewmitglied Loyalität besitzt, aufmerksam ist und gewissenhaft seinen Job macht. Sonst wäre ihm der Fehler nicht aufgefallen. Loyale Mitarbeiter äußern ihre Ansicht im Übrigen automatisch offen und respektvoll.

Natürlich gehört auch Mut dazu, zuzulassen, dass einen die Mitarbeiter auf Dinge ansprechen dürfen, die einem vielleicht unangenehm sind.
Doch es ist auch eine Riesenchance für das gesamte Team zu lernen, wie man mit Feedback lösungsorientiert umgehen und das Beste daraus machen kann. Von wem sonst, wenn nicht vom Kapitän, dem Häuptling persönlich sollen sie es lernen, selbst den Mut aufzubringen zu reflektieren, wenn etwas falsch gelaufen ist? Nur so kann das Team vorankommen, aus Fehlern lernen und wirkliche Spitzenleistungen erzielen.

Und ist es nicht das, was wir Unternehmer uns immer von unseren Mitarbeitern wünschen: Aufmerksamkeit, Respekt, Loyalität, Gewissenhaftigkeit, Motivation, Vertrauen, Mut und Verantwortungsbewusstsein? Also, geben wir ihnen doch die Chance, diese Werte im beruflichen Konsens weiter zu entwickeln. Und mit großer Wahrscheinlichkeit, so nebenbei, lernen sie auch für das Leben eine Menge, dass ihnen weiterhelfen wird. Ihr Team wird auf jeden Fall davon profitieren und Ihre Praxis und Sie selbst ganz sicher auch.

Möchten Sie meine Unterstützung in Anspruch nehmen und von meinen Impulsen profitieren? Dann kontaktieren Sie mich. Ich freue mich auf Sie!

Ihre Jutta Teutsch
Businesscoach & Teamtrainerin

 

 

Newsletter 13.05.2015

Kaum noch Zeit für die Patienten

Immer häufiger werden Diagnosen vom Kosten- und Zeitdruck der Ärzte beeinflusst. Die TV-Sendung Nano berichtet über die alarmierenden Ergebnisse der Recherche einer Gutachterkommission für ärztliche Behandlungsfehler. Studien ergaben, dass 15 Prozent aller Diagnosen schlichtweg falsch sind und jeder Fünfte Patient der Meinung ist, der Arzt hätte ihm lediglich gefühlte 5 Minuten Zeit gewidmet.
(Quelle: http://www.3sat.de/page/?source=/nano/medizin/164574/index.html)
Der weltberühmte Kardiologe Bernard Lown geht noch einen Schritt weiter. Er vertritt die Auffassung,dass auf mehr als 90 Prozent aller Herzkatheter-Untersuchungen verzichtet werden könne, wenn man dem Patienten nur zuhören würde.
Professor Hartwig Bauer, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie berichtet darüber hinaus, dass, ein Arzt den sein Anliegen schildernden Patienten bereits nach durchschnittlich 18 Sekunden (!) unterbricht.
(Quelle: http://www.fr-online.de/wissenschaft/diagnose-stoerfaktor,1472788,3190366.html)

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Mischung aus Kosten- und Zeitdruck zu einer hohen Arbeitsbelastung bei Ärzten und Zahnärzten führt und infolge einen für den Patienten nicht ungefährlichen Kreislauf ergibt.
Doch bedeutet das für die Zukunft, dass unser Gesundheitswesen zwangsläufig an dem Kostendruck krankt und der Arzt tatenlos zusehen muss? Oder gibt es Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken? Und wenn ja, wo ließe sich ansetzen?
Einerseits ist es an der Zeit, gemeinsam mit der Politik ein wirklich praktikables Konzept für unser Gesundheitswesen zu entwickeln. Andererseits heißt es selbst eigenverantwortlich aktiv zu werden.

Ärzte sind Ärzte geworden, um zu heilen.
Die meisten von ihnen jedenfalls. Das ist sehr löblich, denn was wären wir alle ohne sie? Doch auch zuhören will gelernt sein. In Zukunft sollen es Ärzte von der Pike auf lernen, mit ihren Patienten gekonnt zu kommunizieren. Dafür ist seitens der Hochschulen inzwischen ein Kommunikationscurriculum für Medizinstudenten vorgesehen. Schön für die kommenden Generationen von Ärzten. Doch was geschieht mit den bereits praktizierenden Ärzten und Zahnärzten und vor allem: was mit deren Teams? Ja, es gibt eine Menge interessanter Fachliteratur zu diesem Thema. Natürlich gibt es auch eine Vielzahl von theoretischen Fortbildungen, Vorträgen und Seminaren. Doch wie kann die moderne Praxis von heute das erworbene theoretische Wissen in die Praxis umsetzen?

Ich habe zu dieser Problematik Ärzte und Zahnärzte in ganz Deutschland befragt.
Sie bemängelten, dass ihnen bei den herkömmlichen Methoden vielfach die Überleitung von der Theorie in die Praxis fehle, die vermittelten Konzepte in Sachen Praxistauglichkeit nicht realistisch seien und das Team häufig „eine andere Sprache spräche“, als sie selbst.

Daraus entwickelt hat sich ein praktikables und praxisnahes Konzept, in dem explizites Hin-hören, gezielte Kommunikation mit weniger Fachchinesisch und eine qualitativ gute Patientenberatung in angemessener Zeit die Schwerpunkte bilden. Mein Ziel ist es durch zielgerichtete Kommunikations-Workshops in Verbindung mit -Trainings Mediziner in Einbindung der Teams auf diesem so wichtigen Weg mit diesem Konzept begleitend zu unterstützen.

Werden auch Sie aktiv! Gern stehe ich Ihnen mit meinen Erfahrungen zur Verfügung.

Bis bald!

Ihre Jutta Teutsch